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Auf dem 15. CGIAR (Global Research Partnership for a Food Secure Future) Geberratstreffen vom 08. bis 09. März in Montpellier wurde das neue „One CGIAR” Forschungsportportfolio beschlossen. Lennart Woltering (CGIAR) unterstreicht, warum es eine neue Arbeitskultur in der Wissenschaft für Entwicklung braucht, um Hunger und Armut weltweit zu beenden.
Die internationale Agrarforschung „muss innovativer und praxisorientierter, sowie noch effizienter und breitenwirksamer werden“, betont die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze, auf einem Networking Event („Netzwerk-Veranstaltung“) in Montpellier. Die Veranstaltung fand zwischen dem Treffen der europäischen Entwicklungsminister und dem 15. CGIAR Geberratstreffen in der französischen Küstenstadt statt. Nur so könne die internationale Agrarforschung aktuellen globalen Herausforderungen wie der wachsenden Weltbevölkerung, der schwindenden Biodiversität und den Folgen des Klimawandels und der Covid-19 Pandemie entgegenwirken.
Aus diesem Grund wurde 2019 der Reformprozess zu „One CGIAR“ angestoßen. Schulze betonte, dass Deutschland nicht nur inhaltlich, sondern auch finanziell hinter dem Prozess stehe. Auf dem 15. Geberratstreffen wurde das neue „One CGIAR“-Forschungsportfolio mit insgesamt 31 Initiativen endgültig verabschiedet. Diese neuen Initiativen zielen darauf ab, dass die internationale Agrarforschung noch wirksamer zur Beendigung von Hunger und Armut im globalen Süden beitragen kann.
Doch ist „One CGIAR“ wirklich wirksamer aufgestellt, um weltweit für eine bessere Ernährung und Reduzierung von Armut zu sorgen? Lennart Woltering von CGIAR teilt seine Einschätzung zum Potential und zu etwaigen Stolpersteinen der Reform:
„Es war immer schwierig, den Partnern vor Ort zu erklären, dass die CGIAR aus 15 verschiedenen, autonomen Einheiten besteht, die manchmal zusammenarbeiten und manchmal miteinander konkurrieren. Es gibt viele Großunternehmen, man denke nur an die GIZ mit 25.000 Mitarbeiter:innen und drei Vorstandsmitgliedern, während die 15 einzelnen CGIAR-Zentren, zusammengenommen, letztes Jahr 8.000 Mitarbeite:innen und mehr als 100 Vorstandsmitglieder hatten.
Angesichts der riesigen Finanzierungslücken zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeits-Ziele („SDGs“) ist es wichtig, dass wir unsere Ressourcen als „One CGIAR“ bündeln, um ein starker Verfechter und Umsetzer von Wissenschaft für Entwicklung zu sein.
Covid-19 und der Klimawandel haben der Gesellschaft die Macht der Wissenschaft vor Augen geführt, und ich glaube, dass ein starkes „One CGIAR“ über die traditionellen Geber hinaus viele Mittel mobilisieren kann, wie die Zusage des Bezos Earth Fund („Bezos Fonds für die Erde“) von 17 Millionen US-Dollars für eine CGIAR-Genbank in der vergangenen Woche zeigt.
Auch wenn dies seit langem geplant war und von außen betrachtet sehr sinnvoll erscheint, müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass der Zusammenschluss von einem Dutzend Forschungszentren nicht über Nacht geschehen kann und auch nicht sollte. Jedes Zentrum blickt auf eine jahrzehntelange Geschichte in bestimmten Teilen der Welt zurück, hat seine eigene Kultur und seine eigenen Werte entwickelt und muss seine eigenen Angelegenheiten regeln, während dieser gesamte Übergangsprozess abläuft. Bei dem International Maize and Wheat Improvement Center („internationales Mais- und Weizenverbesserungs-Zentrum, CIMMYT) zum Beispiel werden Führung und Verwaltung komplett erneuert, und zwei große CGIAR-Forschungsprogramme, die für Stabilität sorgten, wurden am 31. Dezember eingestellt, während gleichzeitig Hunderte von bilateralen Projekten weiterlaufen. Der Druck der Geber, schnell zu einer „One CGIAR“ zu kommen, ist verständlich, aber eine bloße Änderung der Führungsstruktur und die Zusammenlegung verschiedener CGIAR-Institute sollte nicht das Ziel sein. Wir sollten dies auch zum Anlass nehmen, kritisch darüber nachzudenken, was wir gut gemacht haben und was wir besser machen können. Durch Arbeit an Skalierung und Systemwandel innerhalb der CGIAR und darüber hinaus sehe ich:
Die Entwicklung großartiger Innovationen ist nicht das Problem, sondern, wie wir dazu mit anderen zusammenarbeiten.
Wie wir Anreize schaffen und andere in die Lage versetzen, die Wissenschaft für den von ihnen angestrebten positiven Wandel zu nutzen, über uns und unsere Projekte hinaus.
Große Nichtregierungsorganisationen, Stiftungen und einige Geber ändern ihre Arbeitsweise, um zur Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme beizutragen. Für die CGIAR ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie dasselbe tut und daher ihre Rolle, ihre Kultur und ihre Mentalität überprüft. Sie muss feststellen, ob diese mit den Organisationsstrukturen übereinstimmen, um einen großen und dauerhaften Beitrag dazu zu leisten, Hunger und Armut weltweit zu beenden. Wie Peter Drucker sagte: „Kultur isst Strategie zum Frühstück“.“