Widerstandsfähigkeit in Krisenzeiten

Der Jemen erlebt zurzeit eine der schlimmsten Katastrophen. Von Bürgerkrieg und Hungerskrisen gebeutelt, ist nun zusätzlich eine Choleraepidemie in weiten Teilen des Landes ausgebrochen. Für Menschen, die bereits von Hunger und Mangelernährung geschwächt sind, kann die Krankheit schnell lebensbedrohlich werden. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH arbeitet als eine der wenigen internationalen Organisationen im Land und versucht die Ernährungssituation und Widerstandskraft der Jemeniten zu verbessern.

 

Ich bin ein Alternativtext
(c) GIZ/GP FNS

Projektname

Globalvorhaben Ernährungssicherung und Resilienzstärkung - Jemen

Zielgruppe

5.000 Haushalte

Laufzeit

Juni 2015 – Juni 2020

Budget

6.250.000 EUR

 

Alarmierende Zustände

Keyhole Garden
Eine Frau kultiviert Gemüse in ihrem Keyhole Garden, um die Nahrungsvielfalt ihrer Familie zu erhöhen. (c) GIZ/GP FNS

Laut dem Global Hunger Index (GHI) gehört der Jemen zu einem von sieben Ländern weltweit, welche mit einem alarmierenden Ernährungsstatus einzustufen sind. Aktuellen Schätzungen zufolge sind rund 18 Millionen Menschen von Hunger und Mangelernährung betroffen und auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die politische Instabilität beeinträchtigt nicht nur die Nahrungsmittelversorgungslage, sondern auch den Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Gesundheitsversorgung. Sauberes Wasser fehlt nicht nur zum Trinken, sondern auch für Körperhygiene und die keimfreie Zubereitung von Nahrung. Dadurch wird der gegenwärtige Choleraausbruch noch verstärkt.

 

Aktuellen Schätzungen zufolge sind rund 18 Millionen Menschen von Hunger und Mangelernährung betroffen und auf humanitäre Hilfe angewiesen

 

Der Jemen sieht sich mit einer der schlimmsten Epidemien konfrontiert, allein in den letzten drei Jahren wurden 400.000 Verdachtsfälle gemeldet. Um in dieser Situation eine nachhaltige Verbesserung für die Bevölkerung zu schaffen, muss an verschiedenen Stellschrauben gleichzeitig gearbeitet werden. In unterschiedlichen Bereichen versucht die GIZ deshalb, der jemenitischen Bevölkerung Unterstützung zu bieten: Ein erfolgversprechender Ansatz sind sogenannte Keyhole Gardens. Dabei handelt es sich um Rundgärten, die es den Bäuerinnen und Kleinbauern ermöglichen, Bioabfälle, fäkalienfreies Abwasser und Dünger in ein Kompostierloch zu geben, das sich in der Mitte des Rundgartens befindet. Dadurch haben diese Gärten einen sehr geringen Wasserverbrauch von nur rund 10 Liter pro Woche. Die GIZ bietet den Menschen Trainings und Unterstützung beim Anlegen der Gärten. Außerdem bekommen sie Saatgut und andere notwenige Materialien, um nährstoff- und abwechslungsreiche Produkte anzubauen. Frauen bekommen gezielt die Chance, sich in Trainings und Schulungen zu lokal nachgefragten Qualifikationen weiterzubilden. Dazu zählt die Herstellung von Weihrauch, Nähen und Haareschneiden.

 

Perspektiven durch Cash for Work-Maßnahmen

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Cash-for-Work-Programm: Bau einer kommunalen Zisterne. (c) GIZ/GP FNS

Allerdings fehlt es meist nicht nur an technischem Know How, sondern vor allem an Ressourcen. Deshalb beschäftigt die GIZ in sogenannten Cash for Work-Maßnahmen Arbeiter für eine befristete Zeit, in der sie die Gelegenheit bekommen, sich an sozialen Baumaßnahmen wie beispielsweise Wassersammelstellen oder Straßen zu beteiligen, wofür sie entsprechend vergütet werden. Auf diese Weise wird die öffentliche Infrastruktur verbessert und mit dem Einkommen können die Menschen sich und ihre Familien ernähren.

 

Schließlich helfen die Maßnahmen zumindest einigen Familien durch die enorm schwierige Zeit und ermöglichen es ihnen, ein stabileres Leben trotz der aktuellen Krise zu führen.

 

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Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

Die GIZ ist ein weltweit tätiger Dienstleister der internationalen Kooperation für nachhaltige Entwicklung. Sie hat mehr als 50 Jahre Erfahrung in unterschiedlichsten Feldern.

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