Das Essen auf dem Tisch bestimmt unsere Gesundheit

Kambodschaner ernähren sich zu einseitig von Reis. Die GIZ  gründet mit Bauern Mehrzweckfarmen und berät Gesundheitszentren in Ernährungsfragen.

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Diese Bäuerin lernt auf einer Modellfarm in Kambodscha viel mehr anzubauen, als nur den traditionellen Reis. Alle Fotos: (c) GIZ

Auftraggeber

Bundesentwicklungsministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Zielgruppe

15.000 Frauen im reproduktiven Alter (zwischen 15 und 49 Jahren) und 3.000 Kleinkinder zwischen 6 und 23 Monate

Laufzeit

März 2015 - März 2023

Budget

8,3 Millionen Euro

Kambodscha könnte sich eigentlich selbst mit genug Nahrung versorgen, exportiert derzeit sogar Reis. Dennoch sind über 30 Prozent  der Kinder chronisch unterernährt und über 60 Prozent der Frauen leiden an Anämie.

Die Gründe für diese gravierende Unter- und Fehlernährung sind vielfältig. Eines der Hauptprobleme ist, dass sich die Menschen fast ausschließlich von Reis ernähren und teures Obst und Gemüse eher verkaufen, als es selbst zu essen. Ein solcher Mangel in der Ernährung führt auf lange Sicht zu geistigen und körperlichen Beschwerden. Besonders in den ersten Lebensjahren eines Kindes führt eine Ernährung ohne die notwendigen Vitamine und anderer Nährstoffe zu lebenslangen Beeinträchtigungen. Gleichzeitig sind die meisten Gesundheitszentren vor Ort nicht hinreichend ausgestattet, um die Menschen gut zu beraten. Gerade jene, die von Hunger und mangelhafter Ernährung geschwächt sind, haben diese Dienste jedoch besonders nötig.

 

Gesundheit und Unabhängigkeit

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Schwangere Patientin in einem Gesundheitszentrum in Kampot bei einer Beratung.

Im Jahr 2015 begann das Projekt MUSEFO (Englisch für: Multisektorale Ernährungssicherung) seine Aktivitäten in Kambodscha aufzunehmen. Zwei Distrikte mit besonders prekärer Ernährungslage wurden ausgewählt: Kampong Thom und Kampot. Eine alternative Landwirtschaft ermöglicht den Menschen nicht nur eine bessere Ernährung sondern auch eine ökonomische Unabhängigkeit von den volatilen Weltmarktpreisen des Reises. Das MUSEFO-Projekt konzentriert sich daher auf eine nachhaltige Landwirtschaft und auf eine Verbesserung des Gesundheitssystems in ländlichen Gebieten.

 

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Mitarbeiter der GIZ leiten Bauern auf Mehrzweckfarmen an.

Ein Ansatz von MUSEFO sind sogenannte Mehrzweckfarmen. Sie bestehen aus verschiedenen Bereichen wie Fischteiche, Obstbäume und Gemüsegärten für den Eigenkonsum und den Verkauf auf dem Markt. Außerdem produzieren Mehrzweckfarmen Reis oder andere Grundnahrungsmittel, die für die Versorgung mit Kalorien notwendig sind. Bislang hat MUSEFO 200 Farmer ausgewählt und zu Mehrzweckfarmern geschult. Sie dienen als „Modellfarmer“ und geben ihr Wissen an Nachbarn und Freunde weiter. Erste Erfolge zeichnen sich ab: 2016 haben die Schlüsselfarmer 300 Tonnen Tomaten geerntet, 6000 Moringabäume gezogen und 200.000 Auberginenpflanzen angebaut.

Leider kann es trotz gesunder und abwechslungsreicher Nahrung zu Mangelernährung kommen, wenn der Körper durch Krankheit geschwächt ist und die notwendigen Nährstoffe nicht aufnehmen kann. Gerade für Kinder kann das schnell lebensbedrohlich werden.  MUSEFO unterstützt deshalb örtliche Gesundheitszentren. Krankenschwestern und Hebammen werden dort in Trainings zu Ernährungsfragen geschult, die speziell Mütter und Kleinkinder betreffen. Frau Chum, eine der MUSEFO-Modellfarmerinnen bekam kürzlich ihr erstes Kind. Dank der regelmäßigen Vor- und Nachsorge in einem Gesundheitszentrum verlief die Geburt ohne Komplikationen und sie kann sich wieder voll ihrer Mehrzweckfarm widmen.

 

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